OP19
Villen-Neubau. 2002

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Zwei Schwestern aus der Textilbranche kamen mit ihrem selbstgestrickten Entwurf zu mir. „So sollte das Haus ihrer Träume aussehen und ich sei ja ein Architekt, der auch Dächer mache.“ Ich erfand etwas entfernt ähnliches, eine klassische Fabrikantenvilla á la Neunzehntes Jahrhundert, mit kreisrundem Annex, in welchem sich das Speisezimmer befindet und ein daran anschließendes, niedrigeres Nebengebäude, sowie diese, die einst Pferde, Wagen und Pflanzen aufgenommen haben.
Leider verstarb eine der Schwestern bei Baubeginn. Die zu dritt ausbalancierte Ästhetik des Innenlebens, geriet im Weiteren auf Wunsch der Hinterbliebenen in ziemlich starke Schieflage. Ich sage nur, „provenceialische“ Küche, mit künstlich gemachter Schäbigkeit und Holzwurmlöchern, dazu zahllose Halogen-Sternchen an der Decke, usw. Durch ein Jahr hindurch, hatte ich diesen Geschmack zu ertragen.