Verona Okt. 2011 für OP.31 gesucht, gefunden. li. Architekt Walter Holzmüller re. Stoneagent Walter Bonatti


Sponsion, 5. November 1976, TU-Graz
Schon auf der Hochschule habe ich beschlossen, mich im Weiteren, im Rahmen eines Einmann-Büros, möglichst ausschließlich mit den Themen Wohnen, Umbau, Reparatur, und Revitalisierung zu befassen.

Ich bin ein Architekt für besondere, ausgefallene Aufgaben, der nachhaltiges Design abseits von Mainstream und Zeitgeist bieten kann. Ich bin der Architekt für Kunden, die ihren alten Besitz aufwerten wollen und ein Faible für Klassik haben. Dazu bemerkte der Architekt und Architekturkritiker Robert Fabach das im rechten Bild Nachzulesende.

Diese von Fabach gut umrissene, grundsätzliche Haltung entspringt im Wesentlichen aus der Art und Weise meiner Ausbildung zum Architekten. Da war eine lange, lustvolle Studienzeit in welcher auch viel gereist, gefeiert und agitiert wurde und ein Lieblingslehrer aus dem anthroposophischen Lager, der aber die penetrante „Steiner'sche Architektursprache“ milde belächelte und dazu ein eleganter Stenz, aber auch Quelle selten gewordenen Wissens war und ist. Seither denke ich: „Mich interessiert alles, was nie aus der Mode kommt.“

Damals nahm ich mir als einziger meines Jahrganges die Zeit, die Freifächer Architekturgeschichte und Kunstgeschichte zu belegen. Auch die Kunst des Gartenbaus hat schon früh mein Interesse geweckt und ich verfüge auch auf diesem Gebiet über ein respektables Wissen. So konnte ich von Beginn an auf einen gut bestückten „Werkzeugkasten“ zurückgreifen, mit welchem die vielfältigsten und unterschiedlichsten Aufgaben gelöst werden.

Ich verfüge auch über ein umfangreiches Bildarchiv vorbildlicher Teilaspekte der Architektur diverser Epochen und Stile. Dieses mobile Archiv ist mir und meinen Bauherren eine starke Stütze beim Erarbeiten und Abwägen von Möglichkeiten.


Um dem Usus nachzukommen, Preise und Publikationen anzuführen, sei kurz vermerkt:
  • „Internationaler Kunstpreis des Landes Vorarlberg 1991“ in Kompagnie mit der Baukünstlerbande.
  • „Hypo Bauherrn-Preis“ für das Haus Geser, Op.6
  • Publikationen in: A, BRD, CH, Ital., France, Japan, mehrfach in Magazinen, Katalogen und Büchern.

Was ist typisch an meinen Werken?
Mir geht es seit jeher nicht um Dinge wie Ehrlichkeit beim Bauen, Struktur oder Reduktion, sondern um das Auslösen von Emotion und Erzielen von Effekt. Dabei scheue ich mich nicht davor, sentimental zu sein. Harmonie mit der Umgebung, Gemütlichkeit, Romantik und Liebreiz wird angestrebt. Und ich berufe mich auf die Regeln des Vitruv, Bauingenieur Rom ca. 30. v. Chr, die da wären:
  • Firmitas = Festigkeit, Dauerhaftigkeit, Solidität
  • Utilitas = Nützlichkeit, Funktionalität
  • Venustas = Emotion, Schönheit, Anmut, Reiz
Als ich mit einem Kollegen vor dem gerade ausgerüsteten „Altstadthaus“ Op. 18 stand, sagte der Kollege: „Wosch Holze, i tät o gern amol so was romantisches baua, aber i ka mir das (Achtung Kitschalarm!) nicht leisten.“
Diesbezüglich übt Hans Kolhoff (Prof. ETH Zürich, Archit. Berlin) schon 1999 Selbstkritik: „Was Ambiente und Wohnlichkeit angeht, habe seine Architektengeneration versagt, auch er selbst sei dem Ungemütlichkeitswahn verfallen.“
Aus den angeführten Gründen habe ich auch keine Scheu davor, wo passend, einem Haus ein normales Dach zu geben.
2010 stieß ein Bauherr auf mich, weil er gehört habe, „dass ich auch Dächer mache“. Ironischer Weise und siehe Op.30, kam es in diesem Falle anders.
Nochmals, mir geht es nicht darum revolutionär Neues oder eine Bauskulptur zu kreieren, sondern auf die psychischen und physischen Bedürfnisse oder auch Spleens meiner Auftraggeber einzugehen, bzw. diese herauszuschälen. Diese Komponenten des Bauens, so denke ich, sind seit hunderten von Jahren relativ stabil geblieben. Die angestrengten Lösungen sollten aber immer von Großartigkeit und Eleganz begleitet sein.


Was ist ein schönes Haus, Herr Architekt?
„Ein schönes Haus nimmt im Äußeren nicht nur Rücksicht auf die Umgebung, sondern ist dem Gemeinwesen verpflichtet, indem es Dank seines guten Benehmens zur räumlichen und atmosphärischen Eigenart des jeweiligen Ortes beiträgt. Egal ob es sich um ein Holzhaus in einem Dorf, oder um einen Massivbau im städtischen Bereich handelt. - Im Inneren ist es Wohnlich und auf die Wünsche der Bewohner zugeschnitten. Vor allem muss es erst mal ein Haus sein und nicht eine Skulptur, Struktur, oder was es sonst noch alles gibt.“

Ich habe schon zu Schulzeiten gebaut und bin somit seit gut 40 Jahren „im Geschäft“.

Im folgenden „Bilder- und Geschichtenbuch“ führe ich 35, für mich typische Arbeiten vor.